Zentrale Forderungen





Um den Kita-Notstand zu beheben, brauchen wir ein Gesamtkonzept mit kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen, die nicht zu Lasten von Kindern und Erzieher:innen gehen. Kommunen, Land, Bund und Wirtschaft stehen gemeinsam in der Verantwortung.



Gute Betreuung


A.
Umsetzung der wissenschaftlich empfohlenen Fachkraft- Kind-Relation: 1:3 für Ein- bis Dreijährige und 1:7 beziehungsweise 1:8 für Drei- bis Sechsjährige.

B.
Behebung baulicher Mängel durch die Finanzierung und Übernahme dringender Sanierungsmaßnahmen in Kindertageseinrichtungen.

C.
Anpassung der Kitaplatzvergabe an die Bedarfe der Kinder. So könnte zum Beispiel sichergestellt werden, dass Kinder mit Sprachdefiziten zuerst einen Platz bekommen.


Verbesserungen für pädagogische Fachkräfte


1.
Ein höherer Personalschlüssel durch mehr qualifiziertes Personal.

A.
Keine zusätzliche Arbeitsbelastung durch größere Gruppen, denn das führt dazu, dass noch mehr Fachkräfte aus dem Beruf abwandern. 

B.
Hilfskräfte müssen mit Bedacht eingesetzt, kostenlos und zeitnah qualifiziert werden, sonst kommt es zu mehr Belastung von Fachkräften, schlechterer Betreuungsqualität und einer Abwertung der Fachkräfte.

2.
Zeit für pädagogische Arbeit, wie zum Beispiel für Vor- und Nachbereitung, für Dokumentation, für Projektarbeit oder Elterngespräche.

3.
Bessere Arbeitsbedingungen für alle Kita-Beschäftigten.

A.
Bessere Bezahlung: Sehr viele Fachkräfte können den Beruf nicht dauerhaft in Vollzeit ausüben, darum muss auch ein Teilzeitgehalt zum Leben reichen.

B.
Bessere Rahmenbedingungen für alle Beschäftigten bei allen Trägern, wie zum Beispiel kostenloses Mittagessen, dauerhaft kostenloses Deutschlandticket, geeignete Pausenräume und Funktionsräume, die nicht multifunktional genutzt werden müssen, eine Kita-Platz-Garantie für Fachkräfte mit kleinen Kindern.

C.
Gute „Altersarbeitsplätze" mit konkreten Erleichterungen und Unterstützungsangeboten für einen früheren Renteneintritt bei Bedarf.

4.
Anwendung des Tarifvertrages für Sozial- und Erziehungsdienste (TVöD SuE) als Minimum für alle Beschäftigten, unabhängig vom Träger.

5.
Bessere Ausstattung von Kitas mit finanziellen Mitteln, zum Beispiel für Hauswirtschaftskräfte, Verwaltungskräfte, Hausmeister:innen, Anschaffungen.


Entlastung für Eltern


1.
Arbeitende Eltern stärken.

A.
Bezahlte Freistellung, wenn die Kita außerplanmäßig geschlossen bleibt.

B.
Entgeltersatzleistung für Eltern, die keinen Kita-Platz bekommen.

2.
Das langfristige Ziel muss eine verlässliche, gute und kostenfreie Kita-Ganztagsbetreuung für alle sein.

3.
Erstattung von Beiträgen und Essensgeld, wenn die Kita außerplanmäßig geschlossen bleibt.

4.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärken und Maßnahmen ergreifen, die insbesondere Mütter unterstützen. Sie sind von der Kita-Krise in besonderem Maße betroffen.



Kürzere Öffnungszeiten gehen zu Lasten der Eltern, vor allem der Mütter, die den Großteil der Sorgearbeit tragen. Viele Familien sind auf den vollen Lohn angewiesen und können es sich nicht leisten, Arbeitsstunden zu reduzieren. Das Kürzen von Ganztagsangeboten auf 6-Stunden-Plätze darf nur auf freiwilliger Basis und bei vollem Lohnausgleich erfolgen.


Gute Betreuung


Umsetzung der wissenschaftlich empfohlenen Fachkraft-Kind-Relation: 1:3 für Ein- bis Dreijährige und 1:7 beziehungsweise 1:8 für Drei- bis Sechsjährige.


Verbesserung der Ausbildung


Ausbildung verbessern.

A.
Schulgeld abschaffen oder Finanzierung durch Ausbildungsträger.

B.
Attraktive Ausbildungsvergütung, auch bei schulischer Ausbildung.

C.
Bessere Qualität: Mehr Berufsschullehrer:innen und mehr Zeit für betriebliche Ausbilder:innen.